Geschichtliches

Bereits in Europa seit dem 8. Jahrhundert vor Chr. überliefert (belegt durch Gewebe-und Brettchenfunde) ist das Brettchenweben bis heute eine beliebte und weit verbreitete Technik zur Herstellung von Gewebebändern. Anfangs hatten diese nur den Zweck einer schmückenden Anfangswebkante an gewebten Stoffen. Später wurden die Bänder dann auch losgelöst als Gewandverzierung oder Gürtel eingesetzt.

 

Technik

Geschärtes Garn auf Webrahmen

Zum Weben wurde ursprünglich Dachshaar, Wolle, Leinen, Seide oder andere pflanzliche Fasern eingesetzt, die Verwendung von Baumwollgarn ist somit eigentlich nicht authentisch. Allerdings ist letzteres deutlich einfacher und günstiger zu verarbeiten als die anderen Materialien. Die Webtechnik erhält dadurch ihren Namen, weil die einzelnen Kettfäden anstatt durch einen Webkamm durch die Löcher sogenannter Brettchen in einer bestimmten Richtung  aufgezogen (= „geschärt“) werden. Diese Brettchen waren ursprünglich aus Horn oder Pergament und können 4-6 Löcher haben. Heute gibt es auch Holz-, Karton- oder Kuntstoff-Brettchen.

 

Das Gewebe entsteht, indem man durch Drehung der Brettchen das Webfach bildet, in den dann der Schussfaden eingebracht wird. Je nach Anzahl der Fäden und der Abfolge der Brettchendrehungen sind in dieser Technik sehr stabile, breite und sehr komplex gemusterte Bänder möglich.

 

 

 

Überlieferte Bänder aus der Keltenzeit

  • Das sogennante Hochdorfband aus dem Grab des Keltenfürsten von Hochdorf ist der früheste deutsche Fund von Brettchenborten (ca. 550 vor Chr).
  • Außerdem sind aus dem Salzbergwerk von Hallstatt (Östereich) die Überreste dreier Bänder erhalten.

All den Funden aus der frühen Bronze-Eisenzeit ist geheimsam, dass die Kunstfertigkeit der keltischen Weberinnen bereits ein sehr hohes Niveau hatte.

Übrigens reine Vorsichtsmaßname fürs Weiterlesen:

Einmal mit dem Bandweben angefangen, hat die Technik definitiv äußerstes Suchtpotenzial.

 

Bisher selbst erstellte Bänder (eigene und dem historischem Vorbild nachempfunden)