Herkunft
Das Nadelbinden ist eine sehr alte Schlingen-Technik zur Herstellung von Textilien. Nadelgebundenes war in nahezu allen Kulturen der Welt verbreitet. Die ersten Funde gehen hier bis in die Jungsteinzeit zurück. Hergestellt wurden damit Handschuhe, Socken, Mützen, Milchsiebe aus Tierhaar bis hin zu hemdsähnlichen Kleidungstücken.
Technik
Beim Nadelbinden wird der Faden mit einer 8-10 cm großen Holznadel spiralförmig durch Schlingen geführt, wobei je nach Methode auch Schlingen um den Daumen gelegt sind. Dadurch ergeben sich Schlingenketten, die alle ineinander greifen und ein Textil entstehen lassen. Ein neuer Faden wird durch Anfilzen oder durch eine Fadenverbindung wie „Russian Join“ angestückelt. Je nach Garnstärke und Stichvariante ergeben sich unterschiedlich dichte Textilien. Auch wenn das Ergebnis oberflächlich eher der Struktur und dem Aussehen von Stricken oder Häckeln ähnelt, ist das Nadelbinden technisch eher dem Sticken, Nähen oder dem Knüpfen von Fischernetzen verwandt.
Im Vergleich zum Stricken können sich keine Laufmaschen bilden, das Textil kann sich also nicht auflösen. Da die Methode aber eher umständlich und langsam ist, wurde sie wohl auf Dauer nicht so populär wie das ab dem 15. Jahrhundert verbreitete Stricken.
Einsatzbereich: Wärmendes für den Winter
Bei unseren Gewandungen kommt das Nadelbinden besonders für die Herstellung von Socken, Mützen und Schals zum Einsatz. Material ist vor allem reine Schurwolle, da filzend.
Wollige Beispiele