Ausgangslage

Im Vergleich zu anderen historischen Jahrhunderten ist aus der Überlieferung ein nur sehr begrenzter Rückschluss auf die „Alltagsmode“ aus dem Keltentum möglich. Das meiste, was man heute darüber weiß, stammt aus römischer/ griechischer Geschichtsschreibung oder aus archäoligischen Funden. Haltbarkeitsbedingt sind natürlich Stoffe/Gewebe und andere organisch basierte Gegenstände nach über 2000 Jahren wenn überhaupt, dann nur bruchstückhaft auffindbar.

Sicher ist zu sagen, dass die Kelten in der Ausübung des Webens bereits große Fertigkeiten vorweisen konnten und dass sie eine Vorliebe für Karriertes, Gestreiftes und bunte Farben hatten. An verarbeitbaren Fasern war wohl vor allem Schafwolle und weitere tierische Fasern sowie Leinen und Flachs vorhanden. Vor allem Wolle war bereits in vielen Nuancen färbbar.

 

 

Typisch keltisch

Von den Kleidungsstücken her sind folgende Bestandteile für einen Kelten kennzeichnend (teilweiese aus der griechischen oder römschen Tradition übernommen:

  • Unterkleid = Tunika – meist knöchellang bei den Frauen, hüft-knielang bei Männern, Stoff: Leinen
  • Überkleid = Peplos, rechteckige knöchellange Stoffbahnen –  seitlich offen oder zugenäht, an den Schultern mit Fibeln zusammengehalten, meist aus schwerem (Woll)-Stoff
  • bei Männern auch gerade geschnittene Hosen
  • Mantel = Sagum, rechteckiges Stück Wollstoff, an einer Schulter mit einer Fibel zusammenhalten
  • kurzer Mantel mit Kapuze = Cucullus, ein im Halbkreis zugeschnittener Umhang aus Wollstoff in unterschiedlichen Längen

 

Adaption für die Neuzeit

Die mangelhafte historische Grundlage macht es einerseits natürlich nicht einfach, sich als „Kelte“ korrekt einzukleiden. Keine gesicherte Überlieferung bedeutet aber auch Interpretationsspielraum. Wir versuchen deshalb weitestgehend authentische Materialien (vor allem Leinen und Wolle) in unseren Kleidern einzusetzen, lassen uns aber beim Nähen auch Freiheiten in Bezug auf den Schnitt oder die Alltagstauglichkeit. Genauso nehmen wir beim Schneidern der Kleidung auch moderne Hilfsmittel zur Hand, versuchen aber z.B. Nähmaschinen-Nähte durch nachträgliche Handstickereien zu „verstecken“.

 

Fell ist sicher aufgrund der kalten klimatischen Bedingungen ein wärmender Bestandteil der Garderobe, aus Tierschutzgründen versuchen wir den Einsatz von Fell aber zu beschränken bzw. nur Fell aus bekannter Herkunft zu verwenden.

 

Die Gewandungen im Detail (Beispiele)